Arbeitsrecht: Nicht immer wird ein Anwalt benötigt

Arbeitsrechtliche Angelegenheiten können teilweise sehr komplex sein, insbesondere wenn man sich als Laie in dem Reichsgebiet nicht ausreichend auskennt. Umso problematischer wird das, wenn man als Arbeitnehmer mit rechtlichen Problemen konfrontiert ist, wie zum Beispiel einer Kündigung oder nicht zulässigen Überstunden. Doch auch als Arbeitgeber kann die Sache schnell kompliziert werden, zum Beispiel im Streitfall oder bei Drohungen seitens der Angestellten, die eine Angelegenheit vor Gericht bringen wollen. Tatsächlich muss aber nicht in allen Situationen zwangsläufig ein Anwalt hinzugeschaltet werden. Je nach Fall kann man sich auch selbst weiterhelfen.

Betrachtet man zum Beispiel Arbeitsverträge, die häufig Bestandteil von Streitfällen sind, kann man als Arbeitnehmer diesen Vertrag auch selbst prüfen. Dafür ist es wichtig, dass man sich den Arbeitsvertrag genau durchliest und besonderen Fokus auf die Arbeitszeiten, das Gehalt, den Urlaubsanspruch und die Kündigungsfristen legt. Sollten Dinge unklar sein, kann man schon vor der Unterzeichnung des Vertrags den potenziellen Arbeitgeber um Erläuterung bitten. Dementsprechend stellt auch eine offene Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen wichtigen Bestandteil eines guten Arbeitsverhältnisses dar. Wenn sofort im Vorfeld alle Unklarheiten aus dem Weg geräumt werden, kommt es seltener zu Problemen oder Missverständnissen. Damit beugt man automatisch einer Situation vor, in der man auf einen Anwalt fürArbeitsrecht angewiesen ist.

Eine weitere Möglichkeit, mit der man sich zusätzlich absichern kann, sind Gewerkschaften. Gewerkschaften kann es sowohl innerbetrieblich als auch überbetrieblich geben. In der Regel bilden diese Gewerkschaften einen Zusammenschluss verschiedener Arbeitnehmer, die zusammen für die Rechte der Arbeitnehmer eintreten. Teilweise arbeiten Gewerkschaften auch mit Anwälten zusammen, um sich zusätzlich abzusichern. Ob dies im Einzelfall ausreichend Schutz bietet, lässt sich pauschal nicht sagen, jedoch kann es sinnvoll sein, sich nach passenden Gewerkschaften im Vorfeld umzuschauen. Darüber hinaus bieten sich auch noch verschiedene Behörden und Schlichtungsstellen an, die teilweise auch von staatlicher Seite aus angeboten werden. Online-Plattformen sind eine weitere Möglichkeit, in denen man sich in etwaigen Konfliktsituationen zusätzliche Hilfe holen kann.

Ab wann ein Anwalt für Arbeitsrecht unabdingbar wird

Helfen auch all die oben genannten Maßnahmen nicht weiter und gestaltet sich die Situation zu komplex, führt in der Regel kein Weg an einem Anwalt für Arbeitsrecht vorbei. Für bestimmte Sachverhalte sind juristische Fachkenntnisse erforderlich, über die Laien in der Regel schlicht nicht verfügen. Da helfen auch die verschiedenen Online-Foren nichts, in denen häufig kostenlose und allgemeine Informationen zur Verfügung gestellt werden. Die Detailtiefe fehlt bei derartigen Plattformen meist, da die Informationen nicht speziell auf den eigenen Fall zugeschnitten sind. Kündigungsangelegenheiten, Verhandlungssituationen oder Abfindungsvereinbarungen, sind nur einige Beispiele, die ohne juristische Hilfe größtenteils nicht zu meistern sind. All dies gilt umso mehr, wenn sich eine gerichtliche Auseinandersetzung anbahnt, bei der ein Anwalt unerlässlich wird.